In der Stadt Eldoret im Westen Kenias unterstützt der Marie-Schlei-Verein die Organisation Solwodi Ladies Sports Association (SOLASA) und 60 junge Slum-Frauen. Die rasche Urbanisierung in der Stadt Eldoret hat zur Entwicklung von informellen Siedlungen wie dem Slum Langas beigetragen. Dort leben die Frauen in sehr armen Verhältnissen und sind bedroht von sexueller Gewalt und armutsbedingter Sexarbeit.
Die beschränkten Platzverhältnisse im Slum erfordern Kreativität im Gemüseanbau. Deswegen haben die Frauen gelernt, Gemüse neben ihren Hütten und Küchen anzubauen. Viel Gemüse kann nicht angebaut werden, aber es hilft den Frauen.
Turfena Jemaiyo: Durch die kleinen Ersparnisse und Table Banking konnte ich mit der Hühnerzucht beginnen. Das hat mir ermöglicht, meine Grundbedürfnisse zu befriedigen und die Schulgebühren für meine Kinder zu bezahlen. Ich habe auch einen Gemüsegarten angelegt, in dem ich die Hühnerabfälle als Dünger verwende. Was mir unmöglich erschien, ist möglich geworden, dank Marie Schlei.“
Jepkosgei Chepsiror: „Durch das Table Banking erhielt ich einen kleinen Kredit, mit dem ich anfing, in einem kleinen Kiosk Gemüse zu verkaufen, und zwar grünes Gemüse, Tomaten, Zwiebeln und Bananen. Ich bin jetzt in der Lage, meine Kinder zu ernähren und die Miete zu bezahlen.“
Mary Wamboi: „Durch das Marie-Schlei-Projekt habe ich viel über Abfallwirtschaft, Gemüseanbau, Seifenherstellung und andere Dinge gelernt. Ich habe einen Gemüsegarten, in dem ich Gemüse angepflanzt habe, das ich verkaufe und mit dem ich meine Kinder ernähren. Beim Table Banking leihen wir uns gegenseitig Geld, was mir geholfen hat, Samen für meinen Garten zu kaufen.“
Judith Akinyi Omiti: „Ich bin Mitglied der Mpira Mbili SHG und habe durch das Marie Schlei Projekt viel gelernt, vor allem die Gartenarbeit und das Herstellen von Holzkohlebriketts aus Holzkohleabfällen und Erde, ein Projekt, das wir jetzt als Gruppe durchführen und uns gegenseitig Geld leihen, um unsere eigenen Geschäfte aufzubauen. Durch das Table Banking wurde ich dabei unterstützt, ein kleines Unternehmen zu gründen, mit dem ich meine Miete und das Essen für meine Kinder bezahlen kann.“
Die staatliche Abfallentsorgung ist mangelhaft. So arbeiten die Frauen nach einer Ausbildung durch die Old Uganda Road Enterprise nun auch im Recycling und in der nachhaltigen Müllverwertung. Beides zusammen führt zu Einkommen und verbesserter Ernährung. Die Frauen haben sich in kürzester Zeit in Self-Help-Groups (SHG´s) mit so klangvollen Namen wie Vision SHG und Peace Maker’s SHG organisiert. Mittlerweile treffen sie sich einmal in der Woche in Spargruppen. Im März 2021 gab es eine große Reinigungsaktion: „MY ENVIRONMENT MY RESPOSBILITY“. Die Stadtteilgemeinschaft half mit und die Stadtverwaltung stellte einen LKW für die Müllsammlung und den Transport zur Deponie zur Verfügung. Die Veranstaltung hat es in drei Fernsehsender geschafft.