Zum neunten Hamburger Ratschlag luden 24 Hamburger NRO ein, stellver- tretend verantwortlich dafür Arbeitsstelle Weitblick und das Frauenwerk des ev.-luth. Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, Landesfrauenrat Hamburg e.V., Marie-Schlei-Verein e. V., SID Hamburg – Gesellschaft für internationale Entwicklung Hamburg e.V., Sozialverband Deutschland e.V. – Landesverband Hamburg, ver.di Hamburg, W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. und der Zukunftsrat Hamburg.
Begrüßung Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath (Marie- Schlei-Verein):
Die UN-Agenda 2030 steht mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen für eine ökolo- gisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Transformation unserer Gesellschaf- ten, die das Überleben der Menschheit trotz immensem Bevölkerungswachs- tum gewährleisten und international den Frieden wahren soll. Alle Staaten haben sich verpflichtet, diese 17 Ziele umzusetzen.
Jetzt mit der Corona-Pandemie ist die Welt im Aufruhr, kriseln Menschen, Gesellschaften und Wirtschaft. Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, Armut und Gewalt nehmen zu. Mehr denn je benötigen Gesellschaften jetzt eine nachhaltige und transformative Entwicklung. Aber ein verantwortliches Handeln aller Beteiligten im Alltag ist eng daran geknüpft, partizipieren zu können. Ungleichheit und Armut verhindern Teilnahme. Dabei ist Partizipati- on gerade wegen der Komplexität und Geschwindigkeit unserer gesellschaftli- chen Prozesse wichtig.
Laut dem Bericht des statistischen Bundeamtes im März dieses Jahrs hat die Bundesregierung nur vier ihrer zwölf Nachhaltigkeitsziele für 2020 erreicht. Die neue Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2021 hat jetzt neue Indikatoren entwickelt und unterstreicht die Wichtigkeit des menschlichen Wohlbefin- dens, sozialer Gerechtigkeit, CO2-Minderung, Kreislaufwirtschaft, nachhal- tigen Bauens und Verkehrs sowie nachhaltige Agrarwirtschaft. Sie nimmt Bezug auf die sozialen, ökonomischen und ökologischen Wechselwirkungen, hat dabei aber noch zu wenig die globalen Interdependenzen im Auge.
Für deren Umsetzung trägt auch Hamburg Verantwortung. Dafür muss Ham- burg seine Nachhaltigkeitsziele in die Verfassung aufnehmen und jetzt Mittel für die dringend benötigte Umsetzung bereitstellen.
Der neunte Hamburger Ratschlag konzentriert sich auf Armut und soziale Un- gleichheit, weil viele Menschen jetzt in Kurzarbeit sind, ihre Arbeit verloren haben oder einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Von daher ist es wich- tiger denn je, soziale Absicherung, Arbeitsplätze und eine sozial nachhaltige Entwicklung zu fördern, denn ohne diese wird die notwendige Teilhabe für die Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft nicht möglich sein.
Dokumentation des neunten Hamburger Ratschlag
Forderungen des neunten Hamburger Ratschlag
Gemeinsame Forderungen und Handlungsfelder zur Umsetzung der UN Agenda 2030 in Hamburg durch die Hamburger Politik: https://www.2030hamburg.de/