Kürzungen für internationale Entwicklungs- und Hilfspolitik sind nicht hinnehmbar: internationale Verantwortung bleibt auch in Kriegs-und Krisenzeiten
Der Marie-Schlei-Verein als entwicklungspolitisch orientierte Nichtregierungsorganisation protestiert gegen die Kürzungen im Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2022 um 1,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das sieht der vom Bundeskabinett verabschiedete Haushaltsentwurf vor. Der Marie-Schlei-Verein fordert die Mitglieder des Deutschen Bundestages, insbesondere die vielen weiblichen Mitglieder des Bundestages auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Entwicklungsländer brauchen unsere Solidarität.
Die Frauen in Entwicklungsländern haben noch stärker als Frauen in Deutschland und Europa unter der Pandemie gelitten. Die Entwicklung ist durch die Pandemie stark beeinträchtigt. Gerade in Afrika sind Frauen zu 80% diejenigen, die für Nahrung und Fürsorge stehen. Die Pandemie hat zu schwierigen wirtschaftlichen Entwicklungen und Elend in Afrika beigetragen. Afrika drohen heute Hungersnöte erneut und zusätzlich durch die Auswirkungen des Russland- Ukraine- Krieges, auf die sie keinen Einfluss haben. Die Welternährungsorganisation warnt vor mehr Welthunger und Armut, wenn nicht mehr für Versorgung mit Grundnahrungsmitteln über Entwicklungszusammenarbeit getan wird.
Der 1984 gegründete gemeinnützige Marie-Schlei-Verein steht für Frauen Empowerment, Bekämpfung von Hunger, Armut, Ungleichheit und Gewalt und unterstützt Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika in beruflichen und ökonomischen Qualifizierungsprojekten im Gemüseanbau, Tierhaltung, allgemeine Landwirtschaft und Handwerk, aber auch im Computer-Lernen. 2021 konnten trotz der Pandemie 3000 Frauen in 61 Projekten gefördert werden und freuen sich über ihre Erfolge. Lassen wir sie nicht allein!
Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath, Vorsitzende Marie-Schlei-Verein
